‏ Romans 10:11-13

Mit dem Herzen glauben und mit dem Mund bekennen

Röm 10:5. In 3. Mose 18 hat der HERR bereits zu Mose gesagt, dass man das Leben nur durch Gehorsam dem Gesetz gegenüber erlangen könne (3Mo 18:5).

Gott deutet damit an, dass sich jemand durch das Halten des Gesetzes seine eigene Gerechtigkeit verdienen kann. Aber du weißt inzwischen, dass es niemanden (kein Geschöpf) gab, der das Gesetz gehalten hat.

Röm 10:6. Es besteht jedoch eine andere Möglichkeit, gerechtfertigt zu werden, nämlich durch den Glauben. Dann ist allerdings von einer eigenen Gerechtigkeit keine Rede mehr. Wenn es um den Glauben geht, ist ja gerade jede eigene Bemühung, in den Himmel zu kommen, ausgeschlossen. Paulus drückt das am Ende von Röm 10:6 sogar so stark aus, dass eigene Bemühungen, in den Himmel zu kommen, eine Leugnung der Himmelfahrt Christi sind. Es wäre dasselbe, als wenn man sagen würde: „Lass Ihn ruhig wieder herabkommen. Sein Werk war für mich nicht nötig, denn ich werde es aus eigener Kraft schaffen.“ Und das, wo sein Werk doch gerade so nötig war, um dir die Gerechtigkeit Gottes zu geben. Als Beweis dafür, dass Gott sein Werk völlig angenommen hat, ist Er in den Himmel aufgefahren. Dann wirst du doch nicht in deinem Herzen sagen: „Wer wird in den Himmel hinaufsteigen?“ In dem Wort „hinaufsteigen“ liegt der Gedanke, den Himmel aus eigener Kraft zu erreichen. Solange jemand das denkt, schmälert er das Werk Christi, und Christus wird wieder herabgeholt.

Röm 10:7. Sage auch nicht in deinem Herzen: „Wer wird in den Abgrund hinabsteigen?“ Das bedeutet, dass du auch nicht in den Abgrund hinabsteigen musst, um in einer Art Bußübung deine eigene Schuld zu tilgen. Auch das wäre unmöglich! Wer könnte je in die Tiefen des Elends hinabsteigen, in die Christus hinabstieg? Wer das dennoch versucht, lässt Christus gleichsam aus den Toten heraufkommen, weil es überflüssig war, dass er starb; so jemand meint, selbst für seine Schuld büßen zu können.

Röm 10:8. Doch wenn du an das gerechte Handeln Gottes glaubst, weißt du, dass Gott dir in Christus sehr nahe gekommen ist. Du brauchst nicht zu Ihm zu gehen, Er ist zu dir gekommen. Er ist dir so nahe gekommen, dass Er sein Wort in deinen Mund und in dein Herz gelegt hat. Du bist errettet worden, weil dir das Wort des Glaubens gepredigt worden ist.

Röm 10:9. Der Inhalt der Predigt ist: Jesus mit deinem Mund als Herrn bekennen und mit deinem Herzen glauben, dass Gott Ihn aus den Toten auferweckt hat. Wenn du das glaubst, weißt du, dass Gott nichts mehr gegen dich hat. Er ist nicht mehr gegen dich – im Gegenteil, Er ist jetzt für dich.

Die Reihenfolge ist sehr bemerkenswert: zuerst dein Mund und dann dein Herz. Der Mund wird zuerst genannt, weil dein Glaube für andere nur durch das wahrnehmbar ist, was man von dir hört und sieht. Du kannst nicht von jemandem sagen, dass er/sie errettet ist, wenn in seinem/ihrem Reden und Verhalten nichts davon wahrzunehmen ist. Es geht darum, Jesus als Herrn zu bekennen. Es ist nicht möglich, Jesus nur als Heiland, als Erlöser von deinen Sünden anzunehmen. Es hat einen Augenblick in deinem Leben gegeben, wo du erkannt hast, dass du dich selbst nicht retten und vor Gott nicht bestehen konntest, weil du in allem versagt hattest. Du versagtest in allem, weil du einem anderen Meister, dem Teufel, gehorchtest. Dann hat Gott dir gezeigt, dass Er den Herrn Jesus für deine Sünden in den Tod gegeben hat. Der Herr Jesus hat dich damals von der Sündenlast befreit, die du selbst nicht tragen konntest. Dafür bist du Ihm doch überaus dankbar, oder? Du bist nun sein Eigentum. Ich hoffe, dass auch andere an dir sehen können, dass der Herr Jesus dein Herr ist.

Röm 10:10. Natürlich kommt es auf das Herz an. Damit glaubst du zur Gerechtigkeit. Aber es muss auch nach außen hin sichtbar sein, denn mit dem Mund bekennst du zum Heil.

Röm 10:11. Vielleicht empfindest du, dass dein Bekenntnis sehr ärmlich ist, dass es zumindest etwas besser sein könnte. Das mag so sein. Ich möchte es auch oft besser tun können. Doch halte daran fest, was die Schrift sagt: „Jeder, der an Ihn glaubt, wird nicht zuschanden werden.“ Glauben hat mit Vertrauen zu tun. Du hast zu deiner Errettung im Glauben auf Gott vertraut und nicht mehr auf dich selbst. Dasselbe Glaubensvertrauen gibt dir Kraft zum Zeugnis, weil es sich nicht auf dich selbst, sondern auf Gott richtet. Durch das Lesen der Bibel lernst du Gott und den Herrn Jesus besser kennen. Dadurch wird dein Glaubensvertrauen zunehmen. Je mehr du dich mit der Schrift beschäftigst, desto mehr wird das auch in deiner Praxis, in Wort und Tat, zu sehen sein.

Lies nun noch einmal Römer 10,5–11.

Wie ist bei dir dieses Verhältnis zwischen dem Mund und dem Herzen?

Liebliche Füße

Röm 10:12. In Kapitel 3 hast du gelesen, dass es durch die Sünde keinen Unterschied mehr zwischen Juden und Griechen (= Heiden) gab (und gibt) (Röm 3:22).

Jeder Mensch ist ein Sünder und daher vor Gott schuldig. Nun liest du hier, dass derselbe Herr reich ist für alle, die Ihn anrufen – ob er nun ein Jude oder ein Grieche ist.

Röm 10:13. Es wird dir aufgefallen sein, dass Paulus immer Texte aus dem Alten Testament anführt, um das, was er gesagt hat, zu untermauern. Er tut das, um zu beweisen, dass Gott nicht nur der Gott der Juden ist, sondern auch der Heiden. Du als Heide darfst nun selbst aus eigener Erfahrung wissen, dass Er ein Herr ist, der reich an Gnade ist und der sich auch über dich als armen Sünder erbarmt hat! Er ist kein hartherziger Herr, der dich außerhalb des Bereichs der Gnade halten wollte. Wenn in den Röm 10:11-13 „jeder“ steht, lässt das keine Einschränkung zu. Es gibt allerdings eine Bedingung: in Röm 10:11 „glauben“ und in Röm 10:13 „den Namen des Herrn anrufen.“ Um errettet zu werden, musstest du den Namen des Herrn anrufen. Das bedeutet, Ihm Ehre zu erweisen, Ihn anzubeten. Du stimmst mir sicher zu, dass du Ihm vor deiner Bekehrung nicht die Ehre gegeben hast, die Ihm zustand. Früher waren dir andere Dinge sehr wichtig, in denen du voll aufgingst: Sport, Studium, Karriere, Geld oder dein Äußeres, also dein Aussehen. Vielleicht warst du sogar auch noch religiös.

Wie dem auch sei, es machte dich alles nicht glücklich und bot dir keine Aussicht auf Errettung. Darum hast du schließlich den Namen des Herrn angerufen, um errettet zu werden. Als du das tatest, ehrtest du Ihn zum ersten Mal wirklich. Er will in erster Linie dein Erretter sein. Genau das ist es, was der Name Jesus bedeutet: „Der HERR ist Erretter.“ Röm 10:13 ist ein Zitat aus dem Alten Testament, aus Joel 3 (Joel 3:5). Ist es nicht erstaunlich, dass der, der im Alten Testament „der HERR“ genannt wird, derselbe ist, der im Neuen Testament den Namen Jesus empfängt?

Röm 10:14. Der Herr Jesus ist also der HERR des Alten Testaments, der jedoch im Neuen Testament als Mensch zu seinem Volk kommt. Zweifellos gab es nur in Ihm Errettung für die Juden. Doch wie stand es nun mit uns, die wir zu den Heiden gehörten? Er war nicht zu uns gekommen, wir kannten Ihn nicht und glaubten nicht an Ihn. Wie konnten wir Ihn dann anrufen? Dennoch waren auch wir verloren und mussten gerettet werden. Doch um gerettet zu werden, mussten wir an Ihn glauben. Dann musste uns auch von Ihm gesagt werden. Und wie hätten wir von Ihm hören können, wenn niemand Ihn gepredigt hätte? Hier siehst du wieder, dass es nicht um das Halten des Gesetzes geht, sondern um das Predigen und darum, darauf zu hören.

Röm 10:15. Zum Predigen muss jemand gesandt sein. Diese Sendung geschieht nicht durch irgendeine Kirche oder Missionsgesellschaft, sondern durch den Herrn selbst. Er ist der Auftraggeber. Und ist es nicht ein großartiger Dienst, für den auch du einen Auftrag bekommen hast? Es ist ein Dienst, der darin besteht, Frieden zu verkündigen, das Gute zu verkündigen. Wer sich dazu auf den Weg macht, hat „liebliche Füße“, im Gegensatz zu früher, als es Füße waren, die schnell waren, Blut zu vergießen (Röm 3:15). Das Zitat mit den „lieblichen Füßen“ stammt aus Jesaja 52 (Jes 52:7; vgl. Nah 2:1). Wenn du den Vers dort liest, siehst du, dass es dort um einen Freudenboten geht, also um eine Person. Damit kann niemand anders gemeint sein als der Herr Jesus. Ist es nicht ein ermunternder Gedanke, dass du bei der Verkündigung des Friedens und des Guten sein Nachfolger sein darfst? Du darfst in einer Welt voller Unfrieden, in einer Welt, in der das Böse herrscht, ein Bote des Friedens und des Guten sein. Es gibt so viele Menschen um dich her, die auf diese Botschaft warten. Willst du sie in ihrem Elend sitzen lassen oder willst du zu ihnen gehen, um ihnen von diesem reichen Herrn zu erzählen?

Lies nun noch einmal Römer 10,12–15.

Mit wem hast du zuletzt über den Herrn Jesus gesprochen?

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