Romans 11:10

Israels Fall und Annahme

Röm 11:7. Wenn Gott sich einen Überrest auswählt, so geschieht das aus Gnade, nicht weil der Überrest etwas verdient hätte. So ist es doch auch dir ergangen, nicht wahr?

Israel hat zwar danach getrachtet, eine eigene Gerechtigkeit vor Gott zu erlangen; das ist ihnen jedoch wegen ihres Versagens nicht gelungen. Gott hat den Auserwählten diese Gerechtigkeit geschenkt. Die Übrigen sind verhärtet worden. Gott verhärtet erst dann, wenn es gar keine Möglichkeit mehr gibt, jemanden noch zur Umkehr zu bringen.

Röm 11:8-10. Paulus führt drei Beispiele für Verhärtung aus dem Alten Testament an. Er zitiert Texte aus den Propheten (Jesaja), aus dem Gesetz (5. Mose) und aus den Psalmen (Jes 29:10; 5Mo 29:4; Ps 69:23; 24; Ps 35:8). In Jesaja und 5. Mose ist es Gott selbst, der dieses Gericht der Verhärtung ausübt, indem Er einen Geist der Betäubung sendet. Gottes Geduld hat ein Ende. In Psalm 69 bittet David um das Gericht über Israel, weil sie den Messias, den Herrn Jesus, verworfen haben. Solche Bitten gehören nicht in unseren Mund. Wir leben in der Gnadenzeit, und wir dürfen Gott bitten, unseren Feinden zu vergeben. So hat der Herr Jesus es am Kreuz getan: „Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Dadurch kann nun dem größten Sünder Gnade angeboten werden. Paulus selbst ist ein großes Beispiel dafür. Er sagt, dass ihm, dem größten Sünder, Barmherzigkeit zuteil geworden ist (1Tim 1:13-16). Auch dem Überrest nach Auswahl der Gnade ist aufgrund der Fürbitte des Herrn am Kreuz Gnade erwiesen worden. Aber die Übrigen werden unter das Gericht fallen, das Gott über sie bringen muss, weil sie den Herrn Jesus getötet haben.

In Verbindung mit seinem irdischen Volk (im Alten Testament und bald, wenn die Versammlung entrückt sein wird) ist es so, dass die Gläubigen Gott bitten, das Böse zu bestrafen. Und Gott wird das tun. Er ist ein Gott des Rechts, der seinen Auserwählten Recht verschaffen wird. Wenn bald in der großen Drangsal (die Versammlung ist dann bereits entrückt, du und ich werden dann also im Himmel sein) der gläubige Überrest schrecklich verfolgt wird und viele von ihnen getötet werden, wird der Herr Jesus auf die Erde zurückkommen, um die Gläubigen zu erlösen. Er wird das tun, indem Er ihre Verfolger richtet. Aus vielen Psalmen geht hervor, was in dieser schrecklichen Zeit in den Gläubigen vorgeht. Du liest da von ihrem Verlangen, gerettet zu werden: Sie erflehen von Gott Rettung, die dadurch zustande kommt, dass Gott ihre Feinde richtet. Das ist es im Grunde, was David hier tut.

Röm 11:11. Vielleicht fragst du dich, ob all das über Israel gekommen ist, um sie zu Fall zu bringen. Auch hier wird wieder jeder Grund für einen solchen Gedanken durch die Aussage „Das sei ferne!“ weggenommen. Sie sind nicht gestrauchelt, um verworfen zu werden. Doch Gott hat, da sie beiseite gesetzt werden mussten, das Heil den Nationen angeboten. Er hat das mit der Absicht getan, Israel zur Eifersucht zu reizen. Du darfst hier Eifersucht nicht mit Missgunst gleichsetzen, als ob Israel den Nationen das angebotene Heil nicht gönnen sollte, sondern in dem Sinn, dass Israel ebenfalls nach diesem Heil verlangen sollte, das den Nationen angeboten wurde.

Röm 11:12. Es ist gut, sich bewusst zu machen, dass uns dieser Reichtum als Folge der Übertretung Israels zugute gekommen ist. Das Heil ist uns also nicht angeboten worden, weil wir in irgendeiner Hinsicht besser gewesen wären.

Wenn durch Israels Übertretung und Untreue, also durch etwas Negatives ein solcher Reichtum zu der Welt und den Nationen gekommen ist, was für ein Segen für die Welt und die Nationen muss dann erst aus der Tatsache hervorgehen, dass Israel wieder bekehrt und wiederhergestellt werden wird. Dann wird ein gewaltiger Segen von diesem Volk ausgehen, an dem die ganze Welt und alle Völker teilhaben werden. So wird es im 1000-jährigen Friedensreich sein.

Röm 11:13-14. Obwohl Paulus der Apostel der Nationen ist, bleibt er doch mit Herz und Seele mit seinem Volk verbunden. Er hat einen Blick für ihren heutigen Zustand der Verhärtung, aber auch für ihre zukünftige Wiederherstellung. Die Berufung zu seinem Dienst ist eng mit diesem Volk verbunden. Wenn er hier von „einigen“ spricht, heißt das, dass er nicht daran denkt, das ganze Volk zur Bekehrung führen zu können. Er betrachtet es sogar als eine Verherrlichung seines Dienstes, wenn er durch das Evangelium einige aus diesem Volk erretten könnte. Diese „Einzelnen“, die jetzt aus dem Volk Israel zur Bekehrung kommen, bilden in dieser Zeit den Überrest nach Auswahl der Gnade.

Lies nun noch einmal Römer 11,7–14.

Wie stehst du zu Israel?

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