Romans 13:13

Ziehe den Herrn Jesus Christus an Röm

Röm 13:8. Schulden machen ist nicht schwer. Es wird sogar als recht angenehm dargestellt. Ein bisschen Luxus kannst du dir doch gönnen.

Leih dir gegen einen günstigen Zinssatz etwas Geld aus, und du lebst angenehmer. Mit einer derartigen Argumentation haben sich schon viele Menschen Schulden auf den Hals geladen. Für einen Christen sollte es nur eine Schuld geben, und zwar eine Schuld, die hier auf der Erde nie getilgt werden kann: einander zu lieben. Wer den anderen liebt, erfüllt damit das Gesetz. Die Zusammenfassung des Gesetzes lautet: einander lieben.

Röm 13:9-10. Das Gesetz verbietet eine Reihe von Dingen, durch die andere benachteiligt werden. Die Liebe tut dem Nächsten nichts Böses. Wer also seinen Nächsten liebt, wird ihn sicherlich nicht benachteiligen.

Nun könntest du fragen: Aber ich lebe doch nicht mehr unter Gesetz? Ist aus Kapitel 7 nicht deutlich geworden, dass ich vom Gesetz freigemacht bin? Das ist richtig, und die Verse in Kapitel 13 stehen dazu nicht im Widerspruch. Sie sagen etwas anderes aus. Sie sagen dies: Wenn du jemanden liebst, wirst du nichts tun, was das Gesetz verbietet. Auf diese Weise erfüllst du das Gesetz. Liebe ist keine Leistung, die du erbringst, weil das Gesetz es von dir verlangt. Liebe ist vielmehr die Äußerung deines neuen Lebens, das das Gute für den anderen sucht. Wenn du das Gute und nicht das Böse für den anderen suchst, ist klar, dass du dann sozusagen automatisch das Gesetz erfüllst.

Röm 13:11-12. In den folgenden Versen wird ein zusätzlicher Grund dafür genannt, einander zu lieben. Dieser zusätzliche Grund ist das Kommen des Herrn Jesus. Petrus verbindet in seinem ersten Brief diese beiden Dinge miteinander: das Kommen des Herrn Jesus und die Liebe zueinander. In Kapitel 4 spricht er zuerst über das Ende aller Dinge und im nächsten Vers über die Liebe untereinander (1Pet 4:7-8).

Es ist Zeit, aus dem Schlaf aufzuwachen. Reibe dir einmal die Augen und sieh genau hin, wie weit die Nacht schon fortgeschritten ist. Es ist Nacht in der Welt, stockfinstere Nacht. Mit „Nacht“ wird hier die geistliche Finsternis bezeichnet, die durch die Sünde entstanden ist. Doch der Tag ist nahe. Der Tag wird anbrechen, wenn der Herr Jesus in dieser Welt erscheinen wird. Er wird in Maleachi 4 „die Sonne der Gerechtigkeit“ genannt. David spricht in 2. Samuel 23 in seinen letzten Worten von Ihm als vom „Licht des Morgens, wenn die Sonne aufgeht, ein Morgen ohne Wolken“ (2Sam 23:4). Jedes Auge wird Ihn dann sehen.

Jeder Tag bringt dich diesem Augenblick näher. Du bist ihm jetzt näher als zu der Zeit, wo du zum Glauben kamst. Wenn deine Errettung jetzt näher ist als zu der Zeit, wo du zum Glauben kamst, bedeutet das also auch, dass du in gewissem Sinn noch nicht errettet bist. Deine Errettung ist noch nicht vollständig, d. h. was deinen Leib betrifft, ist deine Errettung noch zukünftig. In Römer 8 hast du gelesen: „Denn in Hoffnung sind wir errettet worden“ (Röm 8:24). Was das bedeutet, könntest du noch einmal nachlesen.

Dass hier gesagt wird, dass du jetzt noch nicht errettet bist, hat mit den vorhandenen Gefahren und mit dem Kampf zu tun, den wir noch führen müssen. Um im Kampf zu bestehen, musst du die Befehle des Hauptquartiers sorgfältig befolgen. Beachte gut: Du musst etwas ablegen und etwas anziehen.

Zuerst das Ablegen. Zur Nacht gehören die Werke der Finsternis. Jede Form der Sünde ist ein Werk der Finsternis. Gibt es noch etwas in deinem Leben, wovon du weißt, dass es Sünde ist? Brich damit! Das kannst du tun, indem du dem Herrn diese Sünde mit Namen nennst und bekennst, dass du falsch gehandelt hast. Bitte den Herrn, dir zu helfen, dieser Sünde nicht mehr nachzugeben. In Sprüche 28 steht eine große Ermunterung: „Wer seine Übertretungen ... bekennt und lässt, wird Barmherzigkeit erlangen“ (Spr 8:13).

Wenn du das getan hast, gibt es Platz für die Waffen des Lichts. Nun kannst du sie anziehen. Die Waffen des Lichts sind völlig andere Waffen als die, mit denen die Welt kämpft. Es sind geistliche Waffen. Der Herr Jesus nennt sich selbst das Licht. Von Ihm bekommst du diese Waffen, und von Ihm kannst du lernen, wie du damit umgehen musst, um zu siegen. In den Evangelien siehst du, wie Er sie gebrauchte. Nachdem Ihn der Teufel 40 Tage und 40 Nächte lang versucht hatte und zum Schluss noch mit seinen letzten drei Versuchungen zu Ihm kam, schlug der Herr ihn mit den Worten: „Es steht geschrieben.“

Röm 13:13. Du hast abgelegt und angezogen. Jetzt folgt die Ermahnung, anständig zu wandeln. Die in Röm 13:13 genannten Dinge findest du in der Welt, in der Finsternis, reichlich, aber sie passen nicht (mehr) zu dir. Du gehörst nicht mehr zu der Finsternis, in der die Sünden aus Röm 13:13 Triumphe feiern, sondern du gehörst zum Tag. In deinem Leben ist die Sonne der Gerechtigkeit bereits aufgegangen. Du darfst im Licht der „Sonne der Gerechtigkeit“ – des Herrn Jesus – wandeln.

Röm 13:14. Du wirst nicht nur aufgefordert, die Waffen des Lichts anzuziehen, sondern auch den Herrn Jesus Christus selbst. Siehst du, dass Er hier mit seinem vollen Namen genannt wird? Ihn anziehen bedeutet dasselbe (es klingt vielleicht etwas unehrerbietig, aber das ist die Bedeutung) wie eine Jacke anziehen. Es bedeutet, dass du Ihn in deiner Umgebung zeigst. Wenn du viel an dich selbst denkst und mit dir selbst beschäftigt bist (wie viel Zeit verbringst du vor dem Spiegel?), kommen, um bei dem Bild der Jacke zu bleiben, Flecken auf diese schöne Jacke. Sie wird dadurch beschmutzt. Wenn der Herr Jesus kommt, wird jedes Auge Ihn sehen. Dann wird es für jeden, der sich nicht für Ihn entschieden hat, für ewig zu spät sein. Du und ich dürfen Ihn jetzt schon zeigen. Was für eine Freude wäre es, wenn andere Ihn dadurch noch kennen lernen und Ihn als ihren Heiland und Herrn annehmen würden.

Lies nun noch einmal Römer 13,8–14.

Woran merkst du, dass es in der Welt Nacht ist, und wie kannst du das Licht leuchten lassen?

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