‏ Romans 16:1-16

Die Grüße und vieles mehr

Röm 16:1-16. Die Grüße! Und was für Namen! Manchmal sind es die reinsten Zungenbrecher. Sollten wir diesen Abschnitt nicht einfach überschlagen? Nein, lieber nicht!

Für Paulus bedeuteten diese Namen sehr viel. Es waren Menschen, die ebenfalls dem Herrn Jesus angehörten. Hier hast du nun einen praktischen Ausdruck der Verbundenheit. Grüße sendest du an Menschen, für die du etwas Besonderes empfindest, mit denen du dich auf eine bestimmte Weise verbunden weißt. Es sind meist Menschen, die du nicht täglich siehst. Vielleicht hast du sie sogar noch nie gesehen und nur von ihnen gehört. Doch was du von ihnen gehört hast, gibt dir dieses Gefühl der Verbundenheit, das Gefühl der Zusammengehörigkeit. Es kann sehr ermutigend sein, von jemandem Grüße zu erhalten. Du weißt dann, dass jemand an dich denkt. Das tut dir gut.

Deshalb sind Grüße nicht unwichtig. Sie unterstreichen das, was man miteinander teilt. Wenn dir jemand Grüße an Geschwister aufträgt, ist das ein wichtiger Auftrag. So beauftragt Paulus hier die Gläubigen in Rom, einige Geschwister zu grüßen.

Bei diesen Grüßen fällt auf, dass vielen Namen noch etwas hinzugefügt wird. Für Paulus waren es nicht einfach nur ein paar Namen. Diese Menschen bedeuteten ihm etwas. Jeder bedeutete ihm wieder etwas anderes. Zu jedem hatte er eine besondere Beziehung. So ist auch deine Beziehung zu jedem Bruder und jeder Schwester anders. Wenn du einen Blick für diesen Unterschied bekommst, ist das eine enorme Bereicherung in deinem Umgang mit deinen Geschwistern.

Es gibt auch Namen, die Paulus ohne Hinzufügung nennt. Du könntest dir die Frage stellen, ob wohl von diesen Personen nichts Besonderes zu erwähnen war. Gab es nichts, wodurch sie auffielen? Waren das langweilige Geschwister? Ich weiß es nicht. Vielleicht waren es einfach unauffällige Geschwister, aber sie gehörten auf jeden Fall dazu. Du findest diesen Unterschied auch bei den Jüngern des Herrn Jesus. Von manchen wissen wir nicht viel, weil nur ein paar Mal etwas über sie gesagt wird. Von anderen wissen wir hingegen sehr viel, weil viel über sie berichtet wird. Doch es gibt auch solche, von denen wir nur den Namen wissen. Was sie getan haben, ist uns verborgen. Gott weiß es trotzdem, und Er vergisst nicht, das zu würdigen. Gott geht mit jedem seinen Weg.

Es wäre schön, wenn von dir etwas mehr berichtet werden könnte als nur dein Name. Das soll jedoch nicht geschehen, damit du wichtig gemacht wirst. Es muss zu sehen sein, dass dich deine Liebe zu dem Herrn Jesus antreibt. Das findest du auch bei vielen Namen, die Paulus hier nennt. Oft wird etwas von dem Herrn Jesus hinzugefügt. Er war das Motiv für ihre Arbeit. Ich will über einige Namen etwas sagen; über die anderen kannst du selbst nachdenken.

Zuerst nennt Paulus Phöbe, „unsere Schwester“. Hier siehst du, dass Paulus den Dienst der Schwestern durchaus würdigte. Von all den Namen, die er nennt, ist der erste der einer Schwester. Und es werden in diesem Abschnitt noch weitere Schwestern genannt. Phöbe war wohl eine besondere Frau. Sie hat den Gläubigen auf eine praktische Weise gedient. Vielleicht hat sie sie gastfrei in ihr Haus aufgenommen. Vielleicht machte sie Besuche. Vielleicht schrieb sie ermutigende Briefe. Auf jeden Fall hat sie durch ihren Dienst vielen Beistand erwiesen, d. h. sie war durch ihr Tun vielen eine Stütze und Hilfe, wodurch andere Stärkung erfuhren. Paulus selbst hatte das als Segen erfahren. Deshalb konnte er sie den Gläubigen in Rom empfehlen. Wenn Phöbe zu ihnen kommen würde, sollten sie sie entsprechend empfangen und ihr Hilfe und Beistand zuteil werden lassen.

Dann gab es noch ein Ehepaar, auf das Paulus die besondere Aufmerksamkeit der Gläubigen in Rom lenkte: Priska oder Priscilla und Aquila. Siehst du, dass hier die Frau wieder zuerst genannt wird? Dieses Ehepaar wird häufiger erwähnt, auch in der umgekehrten Reihenfolge. Wenn es darum geht, Verantwortung zu tragen oder das Wort Gottes auszulegen, wird Aquila zuerst genannt. Geht es aber um den praktischen Dienst in der Familie, was ja hauptsächlich die Aufgabe der Frau ist, wird Priscilla zuerst genannt. Das ist auch hier der Fall.

Aus Apostelgeschichte 18 siehst du, dass Paulus bei ihnen gewohnt hat (Apg 18:1-3). Aus dem weiteren Verlauf von Apostelgeschichte 18 ist ersichtlich, dass es durchaus nicht ungefährlich war, einen Mann wie Paulus ins Haus aufzunehmen. Dieses Ehepaar hatte sogar sein Leben für ihn gewagt. Paulus war ihnen dafür dankbar. Doch auch die Versammlungen aus den Nationen waren ihnen zu Dank verpflichtet, denn durch ihren Mut konnten sie vom Dienst des Paulus weiteren Nutzen ziehen. Ebenso darfst auch du daran denken, dass, wenn du etwas für einen Diener des Herrn tust, es auch ein Dienst an denen ist, denen dieser Diener dient.

Zum Schluss möchte ich noch auf den letzten Teil von Röm 16:16 hinweisen. Paulus bittet die Gläubigen nicht nur, seine Grüße an seine Bekannten auszurichten, sondern sendet den Gläubigen in Rom auch Grüße von all denen, die mit ihm verbunden waren: „Es grüßen euch alle Versammlungen des Christus.“ Die Versammlung in Rom war mit all den Versammlungen des Christus verbunden, wo immer sie auf der Erde sein mochten. Wie schön, wenn das auch erfahren wird. Du wirst sicher schon mitbekommen haben, dass die Gläubigen sehr zertrennt sind. Ist es denn da überhaupt noch möglich, die Einheit der Versammlung zu erleben? Ja, das ist auch heutzutage noch immer möglich. Wie das geschehen kann, darauf geht der nächsten Brief (der 1. Brief an die Korinther) ausführlich ein.

Lies nun noch einmal Römer 16,1–16.

Schreib eine Karte mit Grüßen an jemanden, der schon lange nichts mehr von dir gehört hat.

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