Romans 5:1-3

Friede – Zugang – Hoffnung / Vergangenheit – Gegenwart – Zukunft

Diese beiden Verse stecken so voller großartiger Dinge, dass sie ausreichen, darüber einen eigenen Abschnitt zu schreiben. Es wäre gut, diese Verse auswendig zu lernen.

Aus den vorigen Kapiteln hast du sicher gelernt, was nötig war, damit du gerechtfertigt werden konntest. Du hast auch gesehen, wie alles, was zu deiner Rechtfertigung erforderlich war, von Gott selbst ausgegangen ist. Du hast die Gerechtigkeit Gottes empfangen. Er hat alles bewirkt. Du kannst nun auch voller Freude sagen, was in den Röm 5:1-2 steht.

Röm 5:1. Du bist gerechtfertigt, und das nicht durch eigenes Tun, sondern weil Gott es bewirkt hat, und zwar weil du geglaubt hast. Die Folge davon ist, dass du Frieden mit Gott hast. Früher lebtest du in Auflehnung gegen Gott. Du hörtest nicht auf Ihn und tatest deinen eigenen Willen. Es machte dir überhaupt keine Freude, den Willen Gottes zu tun. Aber Gott beurteilte dein Tun und Lassen ganz anders als du selbst. Doch weil du nun eingesehen hast, dass Gott dich stets richtig beurteilt hat und dass Er durch den Herrn Jesus all das Verkehrte von dir entfernt hat, ist jetzt Friede in deinem Herzen, wenn du an Gott denkst. Es gibt nun Frieden mit Gott, weil dem Recht Gottes entsprochen worden ist. Wenn du an Gott denkst, empfindest du Ruhe und Freude; du freust dich an seiner Gegenwart.

Röm 5:2. Du hast auch freien Zugang zu Ihm. Du kannst nun in deinen Gedanken zu ihm „hineingehen“ und mit Ihm sprechen. Du stehst in seiner Gunst. Was ist es doch für eine Gnade, dass du freien Zugang zu dem Gott hast, der dich wegen all deiner schrecklichen Sünden hätte richten müssen. Du kannst nun ohne Einschränkung (ohne Voranmeldung oder Wartezeiten) und ohne Zögern zu Ihm kommen, denn du brauchst nicht zu befürchten, dass Er dich wegschickt. Du darfst Ihm alles sagen, was du auf dem Herzen hast und was du erlebt hast. Er schätzt es, wenn du vertrauten Umgang mit Ihm pflegst.

In der Zukunft darfst du ewig in Gottes Herrlichkeit sein und dich dieser Hoffnung rühmen. In der Bibel ist „Hoffnung“ niemals etwas Ungewisses. Heutzutage wird dieses Wort meistens in diesem Sinn gebraucht: Wir sagen „Ich hoffe es“ und meinen damit, dass wir etwas zwar wollen, aber nicht sicher sind, ob es auch geschieht. In der Bibel ist „Hoffnung“ immer etwas Sicheres. Allerdings ist die biblische Hoffnung etwas Zukünftiges, das sich noch erfüllen muss. Was du „hoffst“, ist noch nicht eingetroffen. So ist es auch mit der Herrlichkeit Gottes, in der du für immer sein wirst, die ganze Ewigkeit hindurch. Du bist noch nicht dort angekommen. Du lebst noch hier auf der Erde. Das wird dir in den folgenden Versen deutlich. Es steht jedoch unumstößlich fest, dass du in der Herrlichkeit Gottes ankommen wirst. Dessen darfst du dich sogar rühmen.

Die Garantie dafür liegt nicht in deiner Treue und Kraft, sondern gründet sich ebenfalls auf das, was Gott durch die Auferweckung des Herrn Jesus getan hat. Dadurch bist du gerechtfertigt worden (Röm 4:24-25). Was für eine Veränderung deiner Lage ist das, wenn du dich an Römer 3 erinnerst (Röm 3:23). Dort hast du gelesen, dass du die Herrlichkeit Gottes nicht erreichen konntest. Durch deine Sünden war dir dieses Gebiet völlig verschlossen. Es ist Gott unmöglich, in seiner herrlichen Gegenwart Sünde zu dulden. Doch jetzt, wo du gerechtfertigt bist, sehnst du dich voller Verlangen nach seiner Gegenwart, und auch Er sehnt sich nach dir. Was für ein Wunder Gottes! Wie viel Ursache hast du, Ihm zu danken.

Ich habe gerade gesagt, dass du mit allem, was du auf dem Herzen hast, zu Gott kommen kannst. Gott freut es sehr, wenn du zu Ihm kommst, um Ihm für alles zu danken, was Er und der Herr Jesus getan haben. Lege dieses Buch kurz zur Seite und sage Gott, was du bisher von diesem Brief, den Er auch an dich geschrieben hat, verstanden hast. Sage Ihm, dass du Ihn sehr liebst. Dann erlebst du etwas von dem, was die Bibel „Gemeinschaft“ nennt. Du sprichst mit Ihm über Dinge, die für dich und auch für Ihn sehr wertvoll sind. Tu das jetzt zuerst und lies anschließend oder morgen die weiteren Verse.

Lies nun noch einmal Römer 5,1.2.

Lerne diese beiden Verse auswendig!

Sich der Trübsal und Gottes rühmen

Röm 5:3. Bei dem Wort „rühmen“ kannst du an „froh sein“ denken. Nun, du bist sicher froh, wenn du deine Zukunft in Röm 5:2 vor dir siehst.

Die Aussicht, in die Herrlichkeit Gottes eingehen zu dürfen, macht dich froh. Aber du bist noch nicht da. Du befindest dich noch auf dem Weg dorthin und lebst noch hier auf der Erde mit all den Sorgen und Problemen, die das mit sich bringt. Gibt es denn da etwas zum Rühmen, einen Grund zur Freude?

Ja, denn es heißt in Röm 5:3: „wir rühmen uns auch der Trübsale.“ Das ist leicht gesagt, aber wie ist das möglich? So fragst du dich vielleicht. Dazu musst du sagen können: „Wir wissen.“ Dieses Wissen ist ein sicheres Wissen. Du weißt, dass die Trübsale nicht zufällig sind. Die Schwierigkeiten, die Gott in deinem Leben zulässt, haben ein Ziel. Gott gebraucht die schwierigen Dinge, die dir begegnen, um die Echtheit deines Glaubens zu prüfen. Wenn alles im Leben glatt läuft, ist es nicht schwer zu glauben. Erst wenn Schwierigkeiten kommen, zeigt sich, was dein Glaube wert ist. Wenn dein Glaube echt ist, wirst du fortfahren, auf Gott zu vertrauen. Dann gibst du nicht beim ersten Rückschlag deinen Glauben auf. Du findest gerade deinen Halt darin, dass Gott nichts außer Kontrolle gerät.

Wirklich schwierig wird eine Trübsal erst, wenn sie länger anhält, als es dir gefällt. Dann hast du Ausharren nötig. Um in lange andauernden Schwierigkeiten ausharren zu können, musst du mit der Treue und Hilfe des Herrn rechnen. Er will dich stützen und dir die Kraft zum Ausharren geben.

Röm 5:4. Auf diese Weise erfährst du seinen Beistand. Das ist die Bewährung. Du erfährst seine Hilfe. Das ist eine großartige Erfahrung inmitten all des Betrüblichen. Die Folge dieser Erfahrung, der Bewährung, ist Hoffnung. Wenn du erfährst, wer Gott im täglichen Leben für dich ist, weißt du, dass Gott dich nicht im Stich lässt und dass Er dich dorthin bringen wird, wo Er dich gern haben möchte, nämlich in seine Herrlichkeit. Du siehst also, wie eins aus dem anderen hervorkommt.

Röm 5:5. Nun wird noch etwas Großartiges hinzugefügt, und das ist die Liebe. Liebe ist die Natur Gottes. Gott ist Liebe, und Er hat seine Liebe in dein Herz ausgegossen. Auch wenn du es noch so schwer hast, darfst du doch in deinem Herzen die Überzeugung haben, dass Gott es in seiner Liebe niemals zulassen wird, dass ihm die Sache aus der Hand gleitet.

Um diese Liebe Gottes zu erfahren, brauchst du dich nicht anzustrengen. Dazu fehlt dir ebenso die Kraft, wie es dir nicht möglich war, dich selbst vor Gott zu rechtfertigen. Wir haben jetzt eine neue Kraftquelle in uns: den Heiligen Geist, der uns gegeben worden ist. Der Heilige Geist, der selbst Gott ist, hat Gottes Liebe in dein Herz ausgegossen.

Röm 5:6-8. Der größte Beweis der Liebe Gottes ist der Tod Christi für Kraftlose und Gottlose. Bei Menschen kann es vorkommen, dass jemand für einen anderen stirbt, weil der andere das wert ist. Aber das ist nicht die Art und Weise, wie Gott liebt. Gott erweist seine Liebe zu dir darin, dass Christus für dich gestorben ist, als du noch ein Sünder warst.

In dir gab es für Gott nichts Anziehendes, wofür Er seinen Sohn in den Tod gegeben hätte. Aber ich sagte schon: Gott ist Liebe. Er gab Christus von sich aus, weil Er Liebe ist. Du hast Ihn nicht darum gebeten. Wenn Gott nun so seine Liebe zu dir bewiesen hat, als du Ihn gar nicht wolltest, sollte Er dann nicht aus dieser Liebe heraus für dich sorgen, solange du noch auf der Erde bist?

Röm 5:9. Erinnerst du dich noch, dass du durch das Blut Christi gerechtfertigt worden bist? Du gehörst Ihm an. Gott sieht immer sein Blut. Er sieht dich nicht mehr als Sünder, sondern Er sieht dich in Verbindung mit dem Herrn Jesus. Christus ist Bürge dafür, dass du vom Zorn gerettet werden wirst. Der Zorn Gottes kann dich unmöglich mehr treffen. Er hat sich bereits entladen, als Christus für dich starb.

Röm 5:10. Du warst ein Feind Gottes, der mit Ihm versöhnt werden musste. Das ist durch den Tod seines Sohnes geschehen. Jetzt bist du kein Feind Gottes mehr. Du bist mit Gott versöhnt. Und der Sohn Gottes ist nicht mehr tot. Er war tot, und jetzt lebt Er bis in alle Ewigkeit. Er lebt! Weißt du, wozu Er jetzt lebt? Um dich zu erretten. Erretten bedeutet hier: dich durch alle Gefahren des Lebens sicher hindurchzulotsen und in die Herrlichkeit Gottes zu bringen. Glaubst du, dass Er das tun kann? Ganz sicher!

Röm 5:11. In diesem Vers ist zum dritten Mal von „rühmen“ die Rede. Das ist die höchste Form des Rühmens. Es ist nicht das Rühmen in der Hoffnung der Herrlichkeit Gottes wie in Röm 5:2, auch nicht das Rühmen in den Trübsalen wie in Röm 5:3. Dieses Rühmen in den Röm 5:2-3 hat mit der Zukunft zu tun, die noch vor dir liegt, und mit deinem täglichen Leben. Die Zukunft wird einmal in Erfüllung gehen, und das tägliche Leben auf der Erde wird einmal aufhören. Deshalb wird das Rühmen in den Röm 5:2-3 ebenfalls einmal aufhören.

Mit dem Rühmen in Röm 5:11 ist das anders. Da geht es um das Rühmen in Gott selbst als der Quelle und dem Ursprung aller Segnungen. Dann sprichst du nicht mehr von dir selbst und von dem, was du empfangen hast. Gott selbst, der Geber, steht in seiner ganzen Größe vor dir. Durch den Herrn Jesus, durch den du jetzt die Versöhnung empfangen hast, darfst du dich Gottes rühmen. Dieses Rühmen Gottes ist etwas, womit du jetzt schon beginnen kannst und was auch nicht aufhören wird, wenn wir in der Herrlichkeit Gottes angekommen sind. Wir werden Ihn dort in alle Ewigkeit bewundern und anbeten.

Lies nun noch einmal Römer 5,3–11.

Sage Gott, dass du Ihn liebst und wie du Ihn wegen seiner Liebe, die du jeden Tag erfährst, und wegen der Gabe seines Sohnes, bewunderst.

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