Ruth 2:1

Boas

Direkt nachdem uns am Ende des vorigen Kapitels vom Beginn der Gerstenernte berichtet wurde (Rt 1:22), wird die Aufmerksamkeit auf Boas gelenkt. Er ist der zweite Mann, um den es in diesem Buch geht. Der erste Mann, Elimelech, hatte versagt. Er hat den Ort des Segens verlassen und Fluch über seine Nachkommen gebracht. Der zweite Mann ist nicht schwach, sondern mächtig. Er stellt alles wieder her, worin der erste Mann versagt hat.

Dieser erste und der zweite Mann sind ein Bild von dem ersten und dem zweiten Menschen, dem ersten und dem letzten Adam (1Kor 15:45; 47). Durch den ersten Adam sind alle Menschen gestorben; in Christus, dem letzten Adam, werden die, die mit Ihm verbunden sind, lebendig gemacht. Noomi war zunächst mit dem ersten Mann verbunden, und es zeigte sich, dass damit der Tod verbunden war. Nun kommt eine Verbindung mit dem zweiten Mann zustande, nicht durch sie, sondern durch Ruth.

Noomi scheint vergessen zu haben, dass es ihn gibt. Darum war in ihrem Herzen Bitterkeit. Auch bei uns gibt es oft Bitterkeit, weil wir vergessen, dass es jemanden gibt, der uns helfen kann. Doch der Heilige Geist weist uns auf Ihn hin, so wie Er hier auf Boas hinweist.

Der Name Boas bedeutet „in ihm ist Kraft“. Er ist ein wunderschönes Bild vom Herrn Jesus, und zwar so, wie Er jetzt in der Herrlichkeit ist, dem himmlischen Land. Bevor Boas auf der Bildfläche erscheint, werden einige Dinge von ihm gesagt. Erstens ist er ein Blutsverwandter Noomis. Das passt zu dem Bild des Herrn Jesus, denn der Herr Jesus hat Fleisch und Blut angenommen und ist dadurch unser „Blutsverwandter“ geworden (Heb 2:14; 15). Nur indem Er den Menschen gleich geworden ist – jedoch ohne Sünde! (Heb 4:15) –, konnte Er für Menschen ein Erlöser oder Löser werden. Boas ist außerdem ein sehr vermögender Mann und hat auch die Mittel, um zu erlösen.

Die Erwähnung, dass er „aus der Familie Elimelechs“ ist, betont seine Beziehung zu Elimelech. Elimelech hat die Bedeutung seines Namens, „mein Gott ist König“, nicht verwirklicht und ist außerhalb des Landes gestorben. Er ist ein Bild von Israel, das die Herrschaft Gottes in keinster Weise anerkannt hat. Infolgedessen hat Gott sie in seiner Zucht aus ihrem Land wegführen und umkommen lassen. Nun kommt ein anderer, der die Herrschaft Gottes als König völlig anerkennt. Das sehen wir in vollkommener Weise in dem Herrn Jesus. Er hat alles vollkommen erfüllt, worin Israel versagt hat und ist freiwillig in das Gericht und den Tod gegangen, um die zerbrochene Beziehung zwischen Gott und seinem Volk wiederherzustellen. Das Volk hat alles verspielt, Christus hat alles gut gemacht.

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