Ruth 2:23

Ruth arbeitet weiterhin auf dem Feld des Boas

Ruth ist von der großartigen Zusage überwältigt, die Boas ihr gegeben hat, dass sie bis zum Ende der Ernte bei seinen Knechten auf seinem Feld bleiben darf. Die Knechte sind seine Knechte und das Land ist sein Land. Alles gehört Boas.

Ruths Gedanken gehen noch nicht weiter, als dass sie jeden Tag auf seinem Feld sein darf. Doch Noomi betrachtet Ruth bereits als die Frau des Boas. Ihr Glaube und ihre Hoffnung sind erwacht. Weil Ruth noch nichts von einem Löser weiß, passt sich Noomi ihr an. Die Liebe kann nicht erzwungen werden; auch die Wiederherstellung kann nicht erzwungen werden. Liebe muss ihre eigene natürliche Entwicklung haben. Jeden Tag muss Ruth so auf dem Feld des Boas sein, um ihm jeden Tag zu begegnen.

Die Zeitspanne, die sie arbeitend auf seinem Feld verbringt, wird fünfzig Tage dauern, vom Beginn der Gerstenernte (Rt 1:22) „bis die Gerstenernte und die Weizenernte beendet waren“. Nach der Weizenernte findet das Fest der Wochen oder das Pfingstfest statt (2Mo 34:22; 3Mo 23:15-21; 5Mo 16:9-12). Kapitel 2 spielt sich daher auch zwischen dem Passah und dem Fest der Wochen ab, das heißt in einem Zeitraum von sieben Wochen. Wir können wohl annehmen, dass Boas und Ruth während dieser Zeit jeden Tag im Beisein der anderen miteinander gegessen haben. So haben sie sich auf eine nüchterne und ungezwungene Weise besser kennengelernt.

Ruth hat immer diese gute Gemeinschaft gesucht, wodurch sie sich den Segen sicherte. Sie hat nicht nur gut angefangen, sie hat auch gut weitergemacht, und zwar bis zum Ende der Ernte. Ausdauer ist eine gute Eigenschaft für einen Gläubigen. Gleichzeitig wohnt Ruth weiter bei ihrer Schwiegermutter. Sie hält sich an die Worte Noomis, solange sie keine andere Anweisung von ihr bekommt.

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