Song of Solomon 1:14

Eine Zypertraube

Wieder (Hld 1:13) sagt die Braut: „… ist mir mein Geliebter“. Jetzt fügt sie dem vorigen Vergleich den einer „Zypertraube“ hinzu. In dem vorigen Vergleich, dem eines Bündels Myrrhe, hören wir, was der Bräutigam für ihr Herz, ihr Inneres bedeutet. Niemand konnte das Bündel Myrrhe sehen.

Die jüdischen Mädchen benutzen die Zypertraube, um daraus Blumenkränze zu flechten und sich damit zu schmücken. Durch die Zypertraube zeigt sie den anderen, wer der Bräutigam für sie ist. Die Blumen zeigen, was er äußerlich für sie ist. Sie kommen aus „den Weinbergen von En-Gedi“. Weinberge und Wein stehen für die Freude (Ri 9:13; Ps 104:15a). En-Gedi bedeutet „Ziegenquelle“.

Der Vers zeigt zusammen mit dem vorangegangenen Vers, dass Christus, sowohl innerlich als auch äußerlich, unser „Geliebter“ ist. Wir bewahren Ihn nicht nur in unserem Herzen, sondern wir schmücken uns auch sichtbar mit Ihm. Wir zeigen unserer Umgebung, dass wir glücklich mit Ihm sind. Dies werden die anderen an unserem Verhalten, in allen unseren Handlungen und Worten bemerken. Wenn unser Herz auf Ihn eingestellt ist und Er übernachtet zwischen unseren Brüsten, wie ein Bündel Myrrhe, sollte dies auch in unserem Leben sichtbar sein.

Wir bringen diese Freude in „En-Gedi“ zum Ausdruck. Es ist der Name der Wüste, wohin David geflohen ist und sich vor Saul versteckte (1Sam 24:1; 2). In der Wüste dieser Welt dürfen wir diesen besonderen Ort aufsuchen. Wie schon erwähnt, bedeutet En-Gedi „Ziegenquelle“. Das erinnert uns an das Werk des Herrn Jesus als das Sündopfer. Die Ziege ist schlechthin das Opfertier für das Sündopfer (3Mo 16:5). Dadurch, dass Christus das Sündopfer geworden ist, hat er die Versöhnung bewirkt. Damit geht auch eine mögliche Bedeutung des Wortes „Zyper“ einher. Man geht davon aus, dass dieses Wort von einer Wurzel stammt, die „Versöhnung“, „Lösegeld“ und „Bedeckung“ bedeutet.

Christus ist die Quelle der Sühne, die Quelle des Lebens. Er ist die Quelle, aus der alle Dinge kommen, die unserem Leben in der Wüste dieser Welt Freude bringen. Wenn er dann die Quelle aller Dinge in unserem Leben ist, aus der wir beziehen, was wir brauchen, dann können wir persönlich mit den Worten der Söhne Korahs sagen: „Alle meine Quellen sind in dir!“ (Ps 87:7b). Unsere Umgebung wird dies an unserem Leben wahrnehmen, aber vor allem wird unser „Geliebter“ es sehen.

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