Song of Solomon 3:9

Salomos Prachtsänfte

Von der Braut richtet sich der Blick nun auf den Bräutigam. Er hat eine Prachtsänfte für sich selbst gemacht, aber er nutzt sie dazu, um seine Braut zu transportieren und zu schützen. Alles was über die Prachtsänfte ausgesagt wird, spricht von der Person, die sie gemacht hat. Die Braut in der Prachtsänfte erinnert sich während der Reise durch die Nacht immerzu an ihn. Es ist auch eine Demonstration gegenüber dem Feind und dass den Bräutigam nichts aufhalten kann. Er ist der mächtige, unbesiegbare Friedefürst.

Die Prachtsänfte spricht von dem Herrn Jesus, der von den Gläubigen herumgetragen wird und in dem sich die Gläubigen gleichzeitig sicher und geschützt wissen. Was Er den Seinen bedeutet, wird an den Materialien sichtbar. Das Volk kann nicht alles sehen, denn was sich im Innern befindet, kann nur Gott sehen.

Die erste Sache, die bei der Prachtsänfte erwähnt und gesehen wird, ist das langlebige Holz vom Libanon. Dieses Holz ist stark, es ist langlebig und unzerbrechlich. Holz wächst aus der Erde und wird in der Schrift oft als Bild für die Menschheit des Herrn Jesus verstanden. Er ist „die Frucht der Erde“ (Jes 4:2; Jes 53:2a; vgl. Lk 23:31). So haben Ihn die Menschen gesehen und so kennen Ihn die Gläubigen.

Der Herr Jesus kennt die Gefahren des Lebens auf der Erde aus seiner eigenen Erfahrung, denn Er war als Mensch auf der Erde. Er ist deshalb vollkommen fähig, uns vor dem Schrecken in den Nächten zu beschützen (Hld 3:8). Das Gleiche gilt für den gläubigen Überrest während der Schrecken der großen Drangsal. Er beschützt die Seinen: „Denn er hat gesagt: „Ich will dich nicht versäumen und dich nicht verlassen“; sodass wir kühn sagen können: „[Der] Herr ist mein Helfer, und ich will mich nicht fürchten; was wird mir ein Mensch tun?““ (Heb 13:5b; 6). Das darf die Sprache des Gläubigen sein, ganz gleich, in welcher Zeit er lebt.

Salomo machte die Säulen der Prachtsänfte aus Silber (Hld 3:10). Silber ist ein Bild für den Preis der Erlösung (2Mo 30:14; 15; vgl. 1Pet 1:18; 19). Dann denken wir daran, was der Herr Jesus für uns am Kreuz getan hat. Das ist die Grundlage, auf der wir zu dieser Ruhe gebracht werden und durch die Er uns weiterführt.

Die Lehne – oder Boden, wie man auch übersetzen kann – ist aus Gold. Lehne oder Boden deutet auf etwas hin, das dich stützt, das eine Last tragen kann. Gold steht für die Herrlichkeit Gottes. Das sehen wir an dem Herrn Jesus, der uns trägt und unterstützt. Wir sehen seine Herrlichkeit in allem, was Er auf unserer Reise durch die Nacht mit all ihren Schrecken für uns tut. Wenn wir Ihn in Gottes Herrlichkeit sehen, können uns diese Schrecken nichts anhaben.

Der Sitz der Prachtsänfte ist aus Purpur. Könige kleiden sich in roten Purpur. Roter Purpur spricht von der Königswürde. Der gläubige Überrest teilt die Würde seines Bräutigams, des Messias. Wenn Er in Königswürde erscheint, erscheinen sie mit Ihm. Die Gläubigen heute haben auch diese Würde. Sie sind jetzt ein Königreich von Priestern und werden im Friedensreich als Könige mit Christus regieren (Off 1:6; Off 5:10; Off 20:6).

Schließlich wird erwähnt, dass „das Innere ausgelegt [ist], aus Liebe, von den Töchtern Jerusalems“. In dem Inneren sehen wir die Atmosphäre, in der sich die Braut befindet, von der sie umgeben ist. Diese Atmosphäre ist Liebe. Die Töchter Jerusalems haben dafür Sorge getragen.

Das spricht von Gläubigen, die den Herrn Jesus so sehr lieben, die so sehr für Ihn leben, dass diese Liebe ihr ganzes Leben umgibt. Alles was sie tun, tun sie aus Liebe für den Herrn Jesus. Wenn du mit ihnen in Kontakt kommst, wirst du einfach diese Atmosphäre erleben, tauchst du sozusagen darin ein. Wenn es diese Atmosphäre der Liebe um uns herum gibt, dann zeigen wir dadurch, was wir in Christus sind. Folglich akzeptieren, ergänzen und helfen wir einander darin.

Die Töchter Jerusalems, die auch den Bräutigam lieben, haben das Innere der Prachtsänfte mit ihrer Liebe ausgelegt. Das ist es, worauf er in Wirklichkeit ruht. Der Herr Jesus wird von der Liebe all der Seinen herumgetragen. Im Licht der Liebe bekommen die anderen Materialien ihre wahre Bedeutung. Gott vergisst nichts, was wir aus Liebe für Ihn und für die Seinen tun (Heb 6:10).

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