Song of Solomon 4:13

Die Dekoration des Gartens

Ein Garten hat Bäume. Die Bäume sind nicht wegen des Holzes dort, sondern wegen des Anblicks Genauso sind die Blumen im Garten da, damit man sie anschauen und sich an ihnen erfreuen kann. Genauso ist die Braut für den Bräutigam da. Als ein „geschlossener Garten“ (Hld 4:12) ist die Braut vollkommen auf den Bräutigam fokussiert. Dies wird daran deutlich, wie er in diesen Versen ihren „Garten“ beschreibt. Er listet auf, was in dem Garten wächst. Er hat ein Auge für jeden Baum und für die „edlen Früchte“, die daran wachsen, ebenso für die „Zyperblumen samt Narden“, für „allerlei Weihrauchgehölz“ und für alle „vortrefflichsten Gewürze“, die einen entsprechenden Duft verbreiten.

Der Bräutigam beginnt, indem er das beschreibt, was ihr „entsprosst“. Schösslinge sind die ersten sichtbaren Zeichen neuen Lebens. Er sagt, dass sie „ein Lustgarten“ oder „ein Paradies“ sind. Das erinnert uns an den Anfang der Bibel, an den Garten Eden (1Mo 2:9). Das Paradies ging durch die Sünde verloren. Es weist auch auf die Situation im Friedensreich hin, das wie das Paradies sein wird (Hes 47:12; Off 22:1; 2).

Aber für den Herrn Jesus gibt es jetzt auch ein Paradies auf der Erde und das ist das Leben des Gläubigen, der nur für Ihn lebt. Aus diesem Leben geht eine Vielzahl an Früchten hervor. Es gibt nicht nur Leben, sondern auch die Frucht des Lebens. Diese Frucht bringt Er selbst durch seinen Geist hervor. „Aus mir wird deine Frucht gefunden“ (Hos 14:9d).

Der Bräutigam erwähnt neun Bäume und Pflanzen, die der Garten hervorbringt. Diese schmücken ihn und verleihen ihm Duft. Aber diese Auflistung der angenehmen Wirkungen des Gartens ist noch nicht vollständig. Indem er zweimal von „allen“ bzw. „allerlei“ spricht, macht er deutlich, dass es noch viel mehr gibt, woran er sich erfreut. Es spricht von einem Reichtum, der keinen Gedanken an Mangel zulässt, den man aber in seiner Fülle nicht beschreiben kann. Dies ist die beste Beschreibung seiner Fülle (vgl. 2Kor 8:9; Kol 1:9-11).

In der geistlichen Anwendung ist die Verbindung mit der neunfachen Frucht des Geistes klar zu erkennen (Gal 5:22; 23a). Was in dem Garten unseres Lebens durch Christus angenehm ist, kann nur der Geist in uns bewirken, wenn wir für den Herrn abgesondert sind. Dann kann das Wasser des Wortes Frucht in uns hervorbringen und das macht uns zu einem Garten der Freude, zu einem Paradies für Ihn.

Die „Granatbäume samt edlen Früchten“ erinnern uns an den Saum des Obergewandes des Hohenpriesters, an dem abwechselnd Granatäpfel und Glocken hängen (2Mo 28:33; 34). Das Zeugnis des Heiligen Geistes (die Glocken) steht in Verbindung mit der Frucht des Heiligen Geistes (den Granatäpfeln). Diese Frucht kommt durch das Wasserbad des Wortes und das ist ein Ergebnis des Werkes des Herrn Jesus Christus als Hohepriester. Alles, was in unserem Leben Frucht für Ihn ist, hat Er für sich selbst hervorrgebracht.

Alle anderen Früchte und Gewürze sprechen von Ihm, davon, was Er ist und was Er getan hat. Gott freut sich vollkommen daran. Wenn das an uns zu finden ist, erfreut Er sich an uns, weil es Ihn an den Herrn Jesus erinnert. Wir stehen in der Gunst des Geliebten. Der Herr Jesus erfreut sich auch daran, denn Er erkennt sich selbst in uns, damit wir zu Ihm passen und Er in uns Freude findet.

Es ist nicht so einfach, die geistliche Bedeutung der Bäume und Pflanzen, die hier erwähnt werden, zu entdecken. Die Zyperblume wird nur hier erwähnt. In Hohelied 1 sagt die Braut, dass der Bräutigam für sie wie eine „Zypertraube“ ist (Hld 1:14). Hier sehen wir den Ursprung der Zypertrauben. Sie wachsen in dem Garten, der für den Bräutigam abgesondert ist. Hier sehen wir, dass die Wertschätzung des Gläubigen für den Herrn Jesus tatsächlich das Werk des Herrn in ihm ist.

Auch die „Narde“, die von den „Narden“ kommt, findet schon in Hohelied 1 Erwähnung. Siehe zur Erklärung Hohelied 1,12.

„Safran“ kommt nur an dieser Stelle in der Bibel vor. „Safran ist ein Gewürz, das aus dem Safran-Krokus (crocus sativus) extrahiert wird. Kenner beschreiben Safran-Aroma oft als metallisch glänzender Honig mit einer gras- oder heuartigen Note und sein Geschmack ist auch als heuartig und süßlich beschrieben worden. Sein arbeitsaufwändiger Anbau macht Safran zu einem wertvollen Gewürz, weshalb man es auch das „rote Gold“ nennt“. [Quelle: https://nl.wikipedia.org/wiki/Safran]

„Würzrohr und Zimt“ sind zwei Bestandteile des heiligen Salböls, das aus den „vortrefflichsten Gewürzen“ besteht (2Mo 30:23). In der Beschreibung des heiligen Salböls heißen sie „Würzrohr“ und „würziger Zimt“. Alle Gegenstände im Zelt der Zusammenkunft werden mit dem heiligen Öl gesalbt. Das heilige Salböl steht für den Heiligen Geist, der den Gläubigen und sein ganzes Leben für den Dienst für Gott weiht (1Joh 2:20; 27). Die „vortrefflichsten Gewürze“ einschließlich Würzrohr und Zimt stehen für die Herrlichkeiten Christi, die ein duftender Wohlgeruch für Gott sind. Wo der Heilige Geist an einem Gläubigen arbeitet, wird sich ein wertvoller Wohlgeruch verbreiten, der auch für Gott angenehm ist (vgl. Ps 133:2).

Die Liste ist nicht vollständig; das zeigt der Bräutigam an, indem er von „allerlei Weihrauchgehölz“ spricht. Das sind Bäume, die den Weihrauchgeruch verbreiten. Im Hohelied wird der „Weihrauch“ (Hld 3:6), der „Weihrauchhügel“ (Hld 4:6) und hier das „Weihrauchgehölz“ erwähnt. Weihrauch wird in Verbindung mit den Opfern für das Speisopfer erwähnt (3Mo 2:1; 2; 15; 16; Neh 13:5; Jer 17:26; Jer 41:5). Das Speisopfer spricht vom Leben des Herrn Jesus auf der Erde. Der hinzugefügte Weihrauch zeigt an, wie sehr sein Leben ein angenehmer Wohlgeruch für Gott war.

Gott erkennt das an dem Leben derjenigen, die für Ihn abgesondert leben. Christus bringt es in ihrem Leben hervor. Er hat Gott in allen Aspekten seines Lebens verherrlicht. In seinen Worten und Taten hat er immer auf Gott hingewiesen. Das ist in begrenztem Umfang auch in den Gläubigen sichtbar. Jedes Mal, wenn sie etwas sagen oder tun, was zur Ehre Gottes ist, nimmt er den angenehmen Geruch des Weihrauchs wahr, der so sehr das Leben seines Sohnes auszeichnet (Eph 5:1; 2).

In der Erklärung von Hohelied 1,12 wurde bereits auf die Bedeutung von „Myrrhe“ hingewiesen. Bileam erwähnt „Aloe“ in den Segensworten, die er über Israel spricht. Unter der Leitung des Geistes Gottes sieht er die Zelte Jakobs und die Wohnstätte Israels „wie Aloebäume, die der HERR gepflanzt hat“ (4Mo 24:5; 6). In diesem Segen spricht Bileam nicht über den Lebenswandel des Volkes Gottes, sondern über den Wert, den das Volk für Ihn hat. Wir können das als Zweck Gottes ansehen, den Er für das Leben der Seinen auf der Erde hat. Er hat uns sozusagen auf die Erde gepflanzt, um ein angenehmer Wohlgeruch für Ihn zu sein.

Diese beiden Gewürze wurden auch beim Begräbnis des Herrn Jesus benutzt. Nikodemus bringt „eine Mischung von Myrrhe und Aloe“ (Joh 19:39). Dies tut er als Anerkennung gegenüber Ihm, nachdem Er sein Werk vollendet und den Vater verherrlicht hat. Die Myrrhe weist zurück auf seine Leiden, die Aloe weist voraus auf seine Wiederkunft auf die Erde. Die Welt sieht Ihn nicht mehr, aber Er wird wiederkommen. Diese Gewürze werden auch in Verbindung mit seiner Wiederkunft erwähnt. Seine Kleidung riecht dann nach „Myrrhe und Aloe [und] Kassia“ (Ps 45:9a).

Die erwähnten Gewürze sind auch kein vollständiges Abbild dessen, was der Bräutigam in dem geschlossenen Garten der Braut erlebt. Es ist ein Garten mit „allen vortrefflichsten Gewürzen“. Die Herrlichkeiten des Herrn Jesus kann man nicht vollständig aufschreiben. Alles was in Ihm ist, alle seine Eigenschaften und seine Merkmale, die alle in sich selbst perfekt sind, bilden eine harmonische Einheit. Die Wohlgerüche mischen sich miteinander und der „Gesamtduft“ ist unvergleichlich.

In diesem „Gesamt“-Duft hat jeder Gläubige seinen eigenen Wohlgeruch, eine gewisse Eigenschaft Christi, die ihn ganz besonders ausmacht. Es braucht alle Gläubigen zusammen, um den vollen Wohlgeruch Christi zu verbreiten. Der Herr Jesus arbeitet daran im „Garten“ eines jeden der Seinen. Lasst uns unseren Garten für dieses Werk öffnen. Dann kann der wundervolle Duft von Ihm in all diesen Gärten wahrgenommen werden.

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