Zechariah 1:8

Der Mann auf dem roten Pferd

Was Sacharja zu sehen bekommt, geschieht in der Nacht. Er schläft nicht, er sieht nicht im Traum, sondern ist in einem wachen Zustand. Er sieht einen Mann. Es ist der Herr Jesus (Sach 1:11), der hier zum ersten Mal im Buch erwähnt wird. Er sitzt auf einem roten Pferd. Hinter Ihm sind weitere Pferde, jedes in einer anderen Farbe. Am Anfang aller Gesichte steht der Herr Jesus. Es geht um Ihn, Er bestimmt die Zukunft und ist ihr Zentrum (Off 19:10b).

Die Aufforderung „siehe“ soll mit Nachdruck die Aufmerksamkeit lenken auf das Wunderbare und zugleich auf die Wichtigkeit dessen, was es zu sehen gibt. Es soll ihn auch dazu bringen, genau hinzusehen.

Rot ist die Farbe des Blutes und des Blutvergießens (Jes 63:2-4). Aber der Mann kämpft nicht. Es ist, als ob Er sich darauf vorbereitet. Die Pferde repräsentieren Mächte und Reiche, die noch kommen werden, aber sie stehen hinter dem Mann auf dem roten Pferd. Ohne Ihn können sie keinen Schritt machen. Alle Macht im Himmel und auf der Erde ist Ihm gegeben (Mt 28:18).

Er steht „zwischen den Myrten, die im Talgrund waren“. Die Myrten in dem Talgrund sind eine Darstellung des Überrestes Israels, mit dem der HERR sich verbindet. Er steht zwischen ihnen. Der Talgrund deutet auf einen Zustand der Erniedrigung hin. Myrten werden immer im Zusammenhang mit dem Friedensreich erwähnt. Sie scheinen auf diese Zeit hinzuweisen. Jetzt ist es noch nicht so weit, sie befinden sich noch in der Tiefe und nicht auf der Höhe.

Myrten sind immergrüne, reich verzweigte Sträucher und gehören zum Laubhüttenfest (Neh 8:15; 16) und in das messianische Reich (Jes 41:19; Jes 55:13). Sie verkünden eine Zeit des Segens im Friedensreich. Die Wiederherstellung wird in der Tiefe beginnen, durch Erniedrigung und Buße.

Israel wird immer noch von den Nationen erniedrigt und ist immer noch der Schwanz und nicht das Haupt der Nationen. Doch Gott kann diesen Frieden bereits in den Herzen derer wirken, die ihren Platz demütig im Tal einnehmen unter der Botschaft des Propheten, der das Herz und das Gewissen erreichen will.

Die Pferde sind Engelmächte – oder Winde oder Geister (Sach 6:5) – die die Geschichte der Weltmächte nach Babel kontrollieren. Ihnen wird die Freiheit gegeben, die Erde zu durchziehen. Aber sie stehen hinter dem Mann. Es gibt nichts in unserem Leben oder in der Geschichte, das ohne seine Erlaubnis geschieht (Spr 21:1).

Die Pferde mit den drei verschiedenen Farben repräsentieren die drei Reiche nach Babel, das bereits gefallen ist. Die roten Pferde repräsentieren das medo-persische Reich. Das Reich hat die gleiche Farbe wie das Pferd, auf dem der Mann sitzt, möglicherweise weil das medo-persische Reich damals gegenüber den Israeliten wohlwollend war (Esra 6:1-15).

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