Zechariah 11:12

Was der Hirte dem Volk wert ist

Hier spricht der Prophet wieder, wobei wir den Herrn Jesus hinter ihm sprechen hören. Hier fragt Christus das Volk, was Er ihnen wert ist. Er zwingt sie nicht zu antworten, aber sie antworten doch. Die Antwort sollte sein, dass Er alles für sie ist, dass sie Ihm ihr Leben und ihren ganzen Lebensunterhalt verdanken. Aber die Antwort, die sie geben, spricht von tiefer Verachtung.

Judas Iskariot stellt die Frage nach dem Wert des Herrn Jesus an die Führer des Volkes: „Was wollt ihr mir geben…? (Mt 26:15a). Gott benutzt Judas, um diese Frage zu stellen. Auf diese Weise bringt Gott sie zu einer Einschätzung seines Sohnes. Das Volk, angeleitet durch seine Führer, schätzt Ihn nicht höher ein als den Preis eines (toten) Sklaven (2Mo 21:32). „Sie aber setzten ihm dreißig Silberstücke fest“ (Mt 26:15b).

Die Einschätzung darüber, wer der Herr Jesus ist, wird in der Christenheit immer geringer. Man bezweifelt oder leugnet sogar offen seine Allmacht, seine Jungfrauengeburt, sein Versöhnungswerk, seine Auferstehung und sogar seine Existenz zur Rechten Gottes. Auch jetzt ertönt die Frage in der Christenheit, in der wir auf der einen Seite die Elenden finden, die auf Ihn und Gottes Wort achten, und auf der anderen Seite die Masse der Bekenner: „Was bin Ich wert, was ist deine Einschätzung meines Dienstes?“ Diese Frage müssen wir persönlich beantworten.

In Sach 11:13 spricht der HERR. Der HERR sagt hier von sich selbst, dass Er von ihnen auf dreißig Sekel Silber geschätzt worden ist. Er spricht ironisch von einem „herrlichen Preis“. Hier sehen wir, dass der Herr Jesus der HERR, Jahwe, der Gott Israels ist. Er ist derselbe wie Jesus von Nazareth. Er hat diese Sklavengestalt freiwillig angenommen (Phil 2:7). Diesen verächtlichen Preis hat man Ihm zugedacht (2Mo 21:32).

Der HERR wirft diesen Preis von sich weg. Er lässt das Geld, das Judas in sein Haus wirft, dem Töpfer hinwerfen als Zeugnis des Abscheus, den Er dafür hat. Judas tut dies als Ausdruck seiner Reue, dass er seinen Meister verraten hat (Mt 27:3-5), aber ohne seine schreckliche Tat zu bekennen.

Die Ältesten und Hohenpriester kaufen, nachdem sie sich beraten haben, für dieses Geld „den Acker des Töpfers als Begräbnisstätte für die Fremden. Deswegen ist jener Acker Blutacker genannt worden bis auf den heutigen Tag“ (Mt 27:7b; 8). Der Acker des Töpfers ist wegen der Scherben, die der Töpfer auf ihn wirft, für die Landwirtschaft wertlos. In der Bestimmung des Geldes – dem Kauf einer Begräbnisstätte für Fremde – sehen wir die Ironie Gottes. Die ganze Erde ist ein einziger großen Blutacker für Israel geworden, eine Begräbnisstätte für Israeliten, die wie Fremde über die ganze Welt verstreut sind und dort umherirren.

Copyright information for GerKingComments