Zechariah 11:17

Das Gericht über den Antichristen

In diesen Versen befinden wir uns plötzlich in der Endzeit. Wenn Christus nicht wertgeschätzt wird, wird das Volk „einen törichten Hirten“, den Antichristen, annehmen (Joh 5:43). Sie werden ihn wertschätzen. Sie werden jemanden bekommen, der nichts für sie tut, sondern sie benutzt zu seiner persönlichen Ehre.

Sacharja muss sich umziehen (Sach 11:15). Er muss sich wieder wie ein Hirte kleiden (Sach 11:7). Das Gerät des guten Hirten wird gegen das eines törichten Hirten ausgetauscht, nämlich das des Antichristen, des falschen Messias (Dan 11:36-40; Off 13:11-18). Damit schildert Sacharja, dass Israel den guten Hirten wegen ihrer Sünden gezwungen hat, sein Werk niederzulegen.

Danach ist das Volk nicht sich selbst überlassen, sondern wird vom HERRN selbst in die Hand eines törichten Hirten übergeben (Sach 11:16). An die Stelle des guten Hirten tritt ein törichter oder nichtiger Hirte. Töricht beschreibt jemand, der Gott nicht berücksichtigt. „Der Tor spricht in seinem Herzen: Es ist kein Gott!“ (Ps 14:1b). Dieser Hirte hat kein moralisches Bewusstsein, keine moralischen Maßstäbe. Er zertritt alle Einrichtungen Gottes mit Füßen. Er wird hier auch nichtiger Hirte genannt, weil er nur zum Verderben tauglich ist.

Er ist das komplette Gegenteil des guten Hirten und kann mit Dieben und Räubern und dem Mietling verglichen werden (Joh 10:8; 10a; 12). Die Diebe und Räuber sind offenkundige Gegner. Sie tun ihr Werk heimlich, aber ihre Absichten sind klar. Sie sind darauf aus, die Schafe „zu stehlen und zu schlachten und zu verderben“ (Joh 10:10a). Sie laben sich an den Schafen und fressen das Fleisch der fetten Tiere. Er verstümmelt sie auch, indem er ihnen die Hufe ausreißt, sodass sie nicht mehr richtig laufen können.

Der Mietling scheint sich um die Herde zu kümmern und wird erst enttarnt, wenn Schwierigkeiten auftreten. Dann stellt sich heraus, dass er sich nicht um die Schafe kümmert. Er lässt die Schafe im Stich, er verlässt sie „und flieht“ (Joh 10:12). Wenn sie bedroht sind, wendet er sich ab. Er kümmert sich nicht um die jungen, unerfahrenen Tiere, die sich verirrt haben und aus eigener Kraft nicht zur Herde zurückfinden können. Wenn ein Schaf nicht weitergehen kann, weil es ein gebrochenes Bein hat, wird er nichts tun, was Heilung bewirken kann. Alles, was ein guter Hirte tut, tut er nicht.

Der Antichrist ist in der Tat ein „nichtiger Hirte“ (Sach 11:17). Gott spricht das „Wehe“ über ihn aus, weil er „die Herde verlässt“. Dieses „Wehe“ wird durch das Gericht unterstrichen, mit dem Gott ihn schlagen wird. Sein Arm und sein Auge werden mit dem Schwert des Gerichts geschlagen. Sein Arm ist das Symbol für die Macht, für die er bekannt ist. Sein rechtes Auge ist das Symbol seiner Einsicht oder seines Verstandes, mit dem er sich gerühmt hat. Durch das Gericht wird sein Arm „völlig verdorren“ und damit völlig unbrauchbar werden (vgl. 1Kön 13:4). Er wird auch alle Einsicht und den Verstand verlieren und seinen Weg in der Finsternis gehen. Zugleich wird ihm dadurch eine große Schmach zugefügt (1Sam 11:2).

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