Psalms 10:15

15['''U'''] Zerbrich den Arm des Schlechten und des Bösen!Suche
Suche wieder i.S.v. „räche“, vgl. wieder FN w zu Ps 9,13. Gut Bonkamp 1949: „Räche sein Unrecht!“; Terrien 2003: „Pursue his crime!“, Weber 2001: „Ahnde seinen Frevel!“
sein
sein = „ihr“, das des Schlechten und Bösen. Theoretisch könnte man alternativ auflösen: „Zerbrich den Arm des Bösen! / Und vom Schlechten suche sein Böses (=Und suche das Böse des Schlechten), bis...“. So wollten schon die Masoreten den Vers verstanden wissen, aber das ist von der Zahl der Worte, die dann auf die einzelnen Zeilen fallen würden, recht unwahrscheinlich.
Böses (Unrecht), [bis (so dass)] du [ihn (es)] nicht mehr findest (Sucht man sein Böses, sei es nicht mehr zu finden! Wenn er nach seinem Bösen greift, soll er es nicht finden)!
V. 15b ist entweder so zu verstehen, dass „finden“ der Korrespondenzbegriff von „suchen“ ist („Räche so lange, bis nichts mehr zu rächen ist (weil die Übeltaten ausgegolten sind)!“). So z.B. BB: „Verfolge das Unrecht, das er begangen hat, bis du nichts mehr davon findest.“ Oder - wegen V. 16 in der Tat wahrscheinlicher -: „Räche dich so lange an den Schlechten, bis sie überhaupt nicht mehr existieren!“. So z.B. H-R: „Ahnde bis zur Vernichtung des Bösewichts Sünde!“, STAD: „Strafe den Bösen, damit er verschwinde“. Textkritik: LXX und Syr übersetzen impersonal (=erste Übersetzungsalternative). Entweder ändern sie dafür den Text oder lesen die 2. Pers. als impersonal, wie sich das bisweilen findet (vgl. GKC §144c; so z.B. Gordis 1957, S. 118). Dem folgt auch eine ganze Reihe Üss. Die zweite Übersetzungsalternative ist als Übersetzung auch ohne Textänderungen möglich und wird so von Ehrlich 1905 und R-S vertreten. Beides ist ganz unwahrscheinlich; darasch ist in Ps 9-10 ein Leitwort, mit dem das Rächen Gottes bezeichnet wird.


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