Psalms 11:2

2Denn siehe,
Denn siehe leitet hier die Begründung der vorangehenden Aufforderung ein (s. ähnlich z.B. Jer 50,9 auf V. 8; Ps 59,4 auf V. 3; 83,3 auf V. 2); sinngemäßer daher: »Denn siehe die Bösen wollen [ja] den Bogen spannen«.
die Bösen wollen den Bogen spannen,Sie wollen den Pfeil auf die Sehne legen
tFN: wollen legen - W. »legen/haben gelegt.« Zeilen 1 und 2 von V. 2 verwenden unterschiedliche Verbformen. Nach der Logik muss man zuerst den Bogen spannen, bevor man den Pfeil auf die Sehne legen kann; laut den Verbformen von V. 2 ist es hier aber umgekehrt: »Sie werden/wollen den Bogen spannen, / sie haben den Pfeil auf die Sehne gelegt«. Das ist am besten zu erklären als T-Shift (so auch Zuber 1986, S. 26; schon von Lengerke 1847, S. 50): Aus poetischen Gründen kann in der bibl. Poesie von einer Zeile auf die nächste von einem Tempus zum nächsten gewechselt werden, ohne, dass das einen Bedeutungsunterschied machen würde (vgl. z.B. Berlin 1979, S. 23). Auch von den meisten Üss. wird daher richtig der Unterschied zwischen den beiden Verbformen eingeebnet.
Um im Dunkel
im Dunkel, also feige im Schutz der Nacht.
auf die zu schießen, die aufrechten Herzens sind.

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