‏ Amos 1

Text: Amos 1,1 Der Prophet Amos Einführung Die nötigste Nachricht von ihm findet man nicht gleich in der Aufschrift seiner Weissagung, sondern auch noch weiter unten Kap. 7, 12. ff. Da er sich gegen den gottlosen Priester Amazia und dessen Widersprüche zu verteidigen hatte, gibt er noch umständlichere Rechenschaft von seiner vorigen Lebensart, und wie er zu den prophetischen Gesichten und Reden gekommen sei. Die Zeit seiner ausgesprochenen Weissagungen ist auch angemerkt in der Aufschrift und fällt meist mit den Zeiten der Propheten Jesaja und Hosea zusammen, nur daß Amos nicht so lange auf dieser Hut scheint gestanden zu sein, auch Seine Absicht mehrenteils auf Israel gerichtet war. Er hatte meist göttliche Strafgerichte anzukündigen, nicht nur über die Kinder Israel, sondern auch über manche fremde benachbarte Völker; doch werden dabei immer heilsame Warnungen und Buß=Erweckungen eingemengt, und zuletzt wird Alles auf die herrliche Verheissung von Christo und der Aufrichtung Seines Reichs hinausgelenkt, Kap. 9:11. ff., auf welche Stelle sich Jakobus Apostelg. 15:16. bezieht. Zu einiger Einteilung kann man auch den Unterschied bemerken, daß von Kap. 1-6. Reden und Aussprüche, von Kap. 7 - 9. aber auch Gesichte mit ihren Erklärungen vorkommen. Text: Amos 1,1 Die Aufschrift der Weissagung: (V.1) So ließ GOtt auch vor dieser Seiner Stimme durch die Natur ein Warnen durch Sein Wort vorangehen, und wählte dazu ein vor der Welt schwaches und unedles Werkzeug an dem die Stolzen sich zwar desto leichter stoßen könnten, bedächtlichere Herzen aber daran auch merken, daß es des HErrn Werk sei, und nichts von Menschen Gelerntes. Text: Amos 1,2 den summarischen Inhalt von allem Folgenden. GOtt wird sich aufmachen, weit und breit herum Gerichte zu üben und die Vorherverkündigung, die hiermit geschieht, hilft eben dazu, daß man erkennen muß, der GOtt Israel, der zu Zion und Jerusalem wohnt, habe Sein Werk darunter. Text: Amos 1,3-5 der Anfang zur Verkündigung dieser Gerichte wird bei fremden Völkern gemacht, damit die Rede im Folgenden ununterbrochen an Israel gerichtet bleiben kann. Unter den Fremden ist zuerst von den Syrern und ihrer Hauptstadt Damaskus die Rede. Es darf sich Niemand wundern, warum sich die Propheten unter dem Volk GOttes auch so viel mit fremden Völkern in ihren Weissagungen aufgehalten haben, denn es geschah darunter eine gar schickliche Protestation, daß der GOtt Israels Erbherr über alle Heiden sei, und auch die Heiden züchtige, die von Ihm und Seinen Gerichten nichts wissen wollten. Hernach hat es doch auch unter den fremden Völkern noch manche Anleitung zur Furcht vor dem GOtt Israels gegeben, wie man an Ninive sieht, und es hat manche Wege gegeben, auf denen dergleichen Weissagungen haben weit auskommen können. Man sehe z. E. Jerem. 27:2-3. Auch dienten dergleichen Weissagungen selbst unter dem Volk Israel dazu, daß sie sich desto weniger mit Hochachtung und Vertrauen an die fremden Völker hängten, auch daß sie sähen, was GOtt bei allen Gerichten doch noch für einen Unterschied zwischen Seinem Volk und den andern Nationen machte. Man sehe hiervon Jerem. 46:28. Bei allen diesen Gerichts Ankündigungen wird immer dreier Missetaten gedacht, denen GOtt schon längere Zeit zugesehen habe, und einer vierten, die endlich das Maß voll gemacht und die Strafe beschleunigt habe. GOttes Aufsehen auf die Menschenkinder geht so genau, daß Er auch weiß was sie ihren Häusern und Palästen für Namen geben, und gegen dergleichen Lusthäuser Sein Angesicht stellen kann, wenn seine Zeit kommt, heimzusuchen. Text: Amos 1,6-8 Nun kommt die Reihe an die angrenzenden Philister. Text: Amos 1,9-10 Noch weiter an die Nachbarn und ehemaligen Bundesgenossen der Israeliten in Tyrus. Text: Amos 1,11-12 An die Edomiter, in denen noch etwas von dem Mord=Geist war, der sich schon in ihrem Stammvater Esau gegen seinen Bruder Jakob regte. Text: Amos 1,13-15 An die Kinder Ammon, die auch an Israels Schaden ihren Nutzen Suchen wollten. Den bisherigen Völkern wurde zur schwersten Verschuldung angerechnet was sie sich am Volk GOttes vergriffen hatten. Nun aber kommt im ...
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