Zechariah 6

Text: Sacharja 6,1-8 Sacharja 6 Einleitung Das sechste Kapitel hat wieder zwei Hauptteile, davon der Eine noch das letzte Gesicht des Propheten beschreibt, der Andere aber eine einem Gesicht ähnliche Vorstellung, womit zugleich der Übergang geschiehtvon den bisherigen Gesichten in den Vortrag durch Worte und Weissagungen. Text: Sacharja 6,1-8 Das letzte Gesicht des Propheten mit seiner gar wenigen Deutung. Je weniger Deutung und Aufschluß über dies ganze Gesicht gegeben wird, je weniger sind wir auch im Stande, alle darin vorkommenden Umstände besonders auseinander zu setzen. Das Hauptsächlichste ist zu merken, daß wenn der Engel die vier Wagen auf die vier Winde unter dem Himmel deutet, V. 5 man nicht an die vier Winde in unserm Luftkreis hierunter gedenken müsse, sondern nach dem Sinn es nehmen, wie es Ps 104:4 von den Engeln heißt: Du machest Deine Engel zu Winden, und Deine Diener zu Feuerflammen; und sich also unter diesen vier Wagen, vier himmlische Geister, oder vielmehr vier Ordnungen himmlischer Geister vorstellen, die auch sonst oft als der Wagen GOttes und als Reiter in der Schrift vorkommen. z. E. 2Ki 2:11, 6:17 zc . Der in der ganzen Sache zum Besten des Volkes GOttes immer geschäftige Sohn GOttes, der V. 8 . sagen kann: meinen Geist , weist des Propheten Aufmerksamkeit allermeist auf die gegen Mitternacht ziehenden Rosse, und gibt ihm dabei zu verstehen, daß durch den Dienst und das Geschäft selbiger Helden GOttes vollends alles zu Stande gekommen, an was der Geist GOttes im Lande gegen Mitternacht mit so vielem Eifer Eifer, Zorn und nachfolgendem Erbarmen gearbeitet hätte, nach dessen Vollendung er nun ruhen und seinen Zweck als erreicht sehen könnte; wie es Eze 16:42 in einem ähnlichen Ausdruck heißt: Ich will meinen Mut an dir kühlen, und meinen Eifer an dir sättigen; daß ich ruhe, und nicht mehr zürnen dürfe. Daß die vier Wagen zwischen zwei ehernen Bergen hervorgehen, deren aber im Gesicht weiter nimmer gedacht wird, mag einen an das erinnern, was wir sonst von GOtt und Seinen Wegen, zu singen pflegen: Du reissest wohl die stärkste Band‘entzwei, Was sich entgegen setzt, muß sinken, hin; Ein Wort bricht oft den allerhärtsten Sinn; Dann geht Dein Fuß auch durch Umwege frei, und läßt die eherne Berge seitwärts liegen. Text: Sacharja 6,9-15 Die einem Gesicht noch etwas ähnliche Handlung, darin der Prophet Befehl bekommt, eine Anstalt zu machen, darunter was Höheres im Unsichtbaren abgebildet wird. GOtt stellt gern das Unsichtbare an Seinen; Werken auch durch etwas im Sichtbaren dar, damit wir uns das Unsichtbare auch reell und wirklich so vorgehend, vorstellen können, Schon oben Kap. 3 . Ist Josua priesterlich gekleidet und dabei schon auch eine Weisung weiter hinaus auf den Mann Zemah gegeben worden. Hier aber wird er als Priester auch Königlich gekrönt, welches ihm für seine Person nicht zugekommen wäre; daher es gleich dabei steht, wessen Person er hierunter vorstelle. Wie etwa einem Gesandten etwas kann aufgetragen, eine Braut angetraut, ein Schmuck angelegt werden, wobei er aber nur zur gegenwärtigen Solennität die Person hergibt, das Recht aber ganz dem Herrn zugehört und bleibt. Bei diesem Mann Zemah fiel Priestertum und Königreich, in Eins zusammen; in Seinem Königreich ist die Erfüllung Seines Priestertums, die durch Sein Priestertum und Versöhnung, gestiftete Gemeinschaft mit GOtt, der Zugang zu Seiner Gnade wird durch Sein Königreich über Alles im Himmel und auf Erden gesegnet ausgebreitet, und wie sich in der Person Christi Königreich und Priestertum sowohl miteinander verträgt, so wird auch einmal in Seiner Haushaltung, auf Erden zwischen beiden Friede sein und werden, wenn die Höllenriegel zerbrochen sein werden, deren Stärke immer darin besteht, Priestertum und Königreich mit einander in Verstoß zu bringen, entweder ein weltmäßiges Reich unter Christi Namen und Vorwand Seines Priestertums aufzurichten, wie im Papsttum; oder aber unter dem Namen der Oberherrlichkeit und Landes=Macht die Kirche Christi unter die Füße zu treten, wie bei uns Protestanten, daß man nimmer wissen soll, wo man Christi Priestertum oder Königreich Suchen soll. Die zum Gedächtnis aufbehaltenen Kronen sollten Gelegenheit neben, von Christi Priestertum und Königreich recht in lehren, und auch diese milde Stiftung im Segen zu erhalten. Königreich und Priestertum zanken sich noch im fleischlichen Sinn über die Kronen, und oft kein Teil nimmt das zu Herzen, was unter dein Mann Zemah grünen und wachsen sollte. Alles ist Heu, Alles ist wie des Grases Blume, was nicht aus Dir, o HErr JEsu, hergrünet. Deines Königreichs und Priestertums freue ich mich, unter Dir will ich wachsen, was Dein Reich nicht kann ererben, das gehe an mir in Tod und Verwesung
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